Zug der Erinnerung

am 10. Mai 2009 in Hersbruck

Seit etwa 2 Jahren fährt dieser Zug durch Deutschland. In seinen Waggons wird auf berührende Weise an die vielen Hunderttausende von Kindern erinnert, die aus ganz Europa zur Vernichtung nach Auschwitz geschickt worden waren.

Am Sonntag, 10. Mai 2009, machte dieser Zug für einen Tag halt in Hersbruck. Diese ursprünglich nicht vorhergesehene Zwischenstation war einer Bürgerinitiative aus Hersbruck und dem Landkreis Nürnberger Land zu verdanken, die dafür kurzfristig die Organisation und das finanzielle Risiko auf sich genommen hatten. Bei dem Aufenthalt in Hersbruck war die Ausstellung zu dem Thema Deportation mit Beiträgen aus regionaler Sicht begleitet. Ein ökumenischer Gottesdienst am Vorabend vor den Doggerstollen stimmte auf die Thematik ein.

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Hersbrucker Bürgermeisters, Landrat Kroder sprach ein Grußwort. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marianne Ermann von der Flüchtlingsinitiative Hersbruck. In der Ausstellung waren nicht Bilder des Grauens zu sehen, sondern Dokumente und Fotos der deportierten Kinder und ihrer Familien, als sie noch mitten im Leben standen. Und es wurde auch aufgezeigt, wie damals Verantwortliche der Reichsbahn nach dem Krieg unbehelligt bei der Deutschen Bahn wieder arbeiten konnten. Drei pädagogische Zugbegleiter standen für Gruppenführungen bereit. Zu sehen war auch die Ausstellung zum KZ Hersbruck, vorgestellt von der Doku-Stätte Hersbruck. Ferner fanden Führungen zum ehemaligen KZ-Gelände und zu dem Doggerwerk statt. Zu jeder vollen Stunde wurde der Film „KZ Hersbruck und das Doggerwerk“ der Doku-Stätte gezeigt. Die Blumen, welche Besucher mitgebracht hatten, wurden zum Abschluss der Veranstaltung zum Bocchetta-Denkmal gebracht und zu Ehren der deportierten Kinder und der ehemaligen KZ-Häftlinge niedergelegt.

Etwa 1000 Besucher hatten sich bei diesem Tag des Erinnerns in Hersbruck eingefunden. Der Zug der Erinnerung wird noch bis Dezember 2009 in Deutschland unterwegs sein. Die ungewöhnliche Darstellungsform und der einfache Bezug zwischen Vergangenheit und Gegenwart machte die Präsentation gerade auch für Jugendliche nachvollziehbar. Ausdrücklich soll hier noch einmal Armin Götz vom Reisebüro IGE-Reisebahnhof gedankt werden, der das Gelände und den Gleisanschluss kostenlos für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte.

Zug der Erinnerung