Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.

Aus den Anfängen

Im Juni 1999 wurde der Verein gegründet, um Forderungen nach der Einrichtung einer Dokumentationsstätte Nachdruck zu verleihen. Es wurden Kontakte zur Gedenkstätte Flossenbürg, dem Bezirk Mittelfranken und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit im Kultusministerium aufgenommen. Die Idee einer Dokumentationsstätte fand in der Öffentlichkeit breites Interesse. Bisher stützten sich alle Veröffentlichungen über das Lager Hersbruck auf undokumentierte Berichte von Häftlingen, Gerichtsprotokolle und das Tagebuch eines Wachsoldaten, Hans-Friedrich Lenz, „Sagen Sie, Herr Pfarrer, wie kommen Sie zur SS?“ 1982, (siehe Was wir machen → Literatur). Eine wissenschaftlich-historische Quellenforschung und Archivierung kam nur langsam in Gang. Diese Tätigkeit konnte nicht ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern geleistet werden. Daher beschäftigte der Verein bis August 2003 eine ABM-Kraft. Es wurden Archive in Flossenbürg, München, Berlin, Freiburg, Koblenz u. a. durchforstet. Wichtig sind auch die „Elmer G. Luchterhand Papers“ in der Brooklyn Library in New York, mit Interviews von vielen Betroffenen in den Jahren unmittelbar nach dem Krieg. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Dokumente war uns aus finanziellen Gründen nicht möglich.
Der Verein hatte für die Arbeit der ABM-Kraft ein Forschungs- und Rechercheprojekt konzipiert, mit folgenden Zielen:

  • Archivierung der Berichte von Häftlingen und Zeitzeugen für die Nachwelt
  • Quellenforschung in öffentlichen und Firmenarchiven
  • Aufbau eines Informationsnetzwerkes zu den Organisationen ehemaliger Häftlinge in Europa wie z. B. „Association de Deportés du Camp de Concentration de Flossenbürg et Kommandos“ in Paris und auch Einbeziehung einzelner ehemaliger Häftlinge
  • Erfassung aller am Bau der unterirdischen Fabrik beteiligten Firmen
  • Recherche der Todesmärsche nach Dachau und Bad Tölz
  • Veröffentlichung der gesammelten Fakten, Daten und Berichte in Form einer Ausstellung
  • Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte des KZ und des geheimen Rüstungsprojektes „Dogger“ (G. Faul, Sklavenarbeiter für den Endsieg, 1. Auflage 2003 / 2. Auflage 2007)

Seit 2001 stellt die Stadt Hersbruck Räume im „Wildzirkelturm“ im Mauerweg 17 als Geschäftsstelle für den Verein und sein Archiv zur Verfügung. Zur Zeit werden alle Arbeiten, wie die Vorbereitung von Gedenkveranstaltungen, Führungen und Vorträge, Kontakte zu ehemaligen Häftlingen und deren Familien ehrenamtlich geleistet.

Dokumentationsorte:

Seit 2011 arbeitet die Stiftung Bayerische Gedenkstätten in Verbindung mit der Gedenkstätte Flossenbürg am Projekt

Dokumentationsorte KZ Außenlager Hersbruck-Happurg.

Im Januar 2016 wurde ein schwarzer Kubus am Lagergelände in Hersbruck eröffnet und eine Informationsplattform oberhalb Happurgs eingeweiht. Ein Team von Rundgangsleitern der Gedenkstätte Flossenbürg bietet regelmäßig Führungen an.