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Die Jury des Kunstwettbewerbs ErinnerungsRÄUME

Die acht Juroren stellen sich vor.
Sie sind ExpertInnen aus dem Kunst- und Kultursektor, sind Historiker und Mitglieder des Doku-Vereins.

Wir haben Ihnen zwei Fragen gestellt, die sie bei ihrer Vorstellung beantworten.

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

Johannes Billich

Komponist, Künstler, Dozent
Musik/Komposition (Studium: Jazz)

Mail: johannes.billich@gmx.de

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Ich sehe es als meine Aufgabe, Erfahrungsräume zu schaffen, die als autark-imaginäre Welten heilende Wirkung entfalten können. Dabei geht es oft um die organische Verknüpfung von Arbeitsfeldern, beispielsweise Komponist/Improvisator, Musiker/Künstler, Lehrender/Lernender.

2)

Je mehr Orte im kollektiven Bewusstsein mit NS-Verbrechen in Verbindung gebracht werden, desto näher rücken diese Orte potenziell unserem Lebensmittelpunkt und finden so Eingang in unsere tägliche Reflexion. Da ein direkter Austausch mit Zeitzeugen bald nicht mehr möglich sein wird, ist eine lebendige Erinnerungskultur unerlässlich, um den Menschen von der Abstraktion in die Empathie zu helfen.

Christoph Gerling

Künstler (Malerei, Graphik, Objekte),
ehem. Dozent an der AdBK  Nürnberg

Bildende Kunst (Studium: Malerei)

Mailchristoph-gerling@arcor.de
Telefon: 09151 /7614
www.christoph-gerling.de

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Der Schwerpunkt meines beruflichen Lebens als Lehrender an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg war die Kunst und ihre Vermittlung. Diese Tätigkeit dauerte 28 Jahre. Danach meine eigene Kunst, und auch fortlaufend Inspiration für Kolleginnen und Kollegen.

2)

Der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck ist die Visualisierung der Geschehnisse im Zusammenhang mit dem KZ Hersbruck.

Barbara Leicht

Leiterin Amt für Kultur, Stadt Neumarkt i.d.OPf.
Bildende Kunst (Studium: Kunstgeschichte,
Christliche  Archäologie)

Mail: barbara.leicht@neumarkt.de
Telefon:  09181 255‑2620

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Ein qualitativ wie inhaltlich hochwertiges Kulturangebot für alle Zielgruppen zu schaffen ist Schwerpunkt meiner Arbeit in Neumarkt. Hierzu konzentriere ich mich auf lokale Spezifika und regionale (EMN und Oberpfalz) Vernetzung.

2)

Erinnerungskultur ist eine wichtige Grundlage, mit der sich die Bürgerinnen und Bürger und besonders die nachwachsenden Generationen mit der Geschichte ihrer Stadt und deren Umland auseinandersetzen sollten. Dies gilt für Hersbruck und alle anderen Orte ebenso.

Ralf Weiß

Dehnberger Hof Theater e.V.

Mail: rw@dehnbergerhoftheater.de
Telefon: 09123 95 449–0 www.dehnbergerhoftheater.de

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Ich bin im Dehnberger Hof Theater als Theaterleiter tätig und trage Verantwortung für die künstlerische Ausrichtung und die Geschäftsführung des Theaterbetriebes. Besonders wichtig für mich ist bei der Programmgestaltung, dass unsere Eigenproduktionen neben dem Anspruch unterhaltsam zu sein, immer auch einen „Bildungsaspekt“ beinhalten. Das ist auch der Grund dafür, dass unser Haus mit den Mitteln des Theaters pädagogischen Arbeit mit Schülern und Jugendlichen anbietet. Bildung kann helfen die Grundlage zur Entscheidungsfindung zu vergrößern. Das ist gut.

2)

Gerade an den Orten, an denen unvorstellbares Leid geschehen ist, muss die Kenntnis darüber und das Andenken daran im Besonderen an nachfolgende Generationen vermittelt werden. Das erhält die Wachsamkeit.

Martin Lösch

Literatur (1982 Abitur Schwerpunkt Geschichte und Französisch, Facharbeit 1981 Reichsparteitagsgelände in Nürnberg) Buchhandelslehre, ab 1988 selbständiger Buchhändler in Hersbruck

Buchhandlung Martin Lösch
Mail: info@les-art.de
Telefon: 09151 1666
www.les-art.buchhandlung.de

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Meine Frau, die eine Buchhandelslehre in Hersbruck bei Brigitta Stöber absolvierte, wurde hier auch bald auf die Facharbeit von Gerd Vanselow aufmerksam. Wir haben beide mit großer persönlicher Anteilnahme die Entwicklung bei der Arbeit an der Aufarbeitung Hersbrucker Geschichte verfolgt. Und sind den Personen, die sich hier mit großem Engagement beteiligt haben, sehr dankbar. So können wir uns hier auch einmal einbringen, indem wir ihre Arbeit unterstützen. Hersbruck zeigt beispielhaft den langen Atem, den Erinnerungsarbeit benötigt.

2)

Die Führung einer Buchhandlung erfordert sehr viel Zeit, Engagement und eine enorme Leseleistung. Eine gute und mit einem anspruchsvoll-kritischen Sortiment ausgestattete Buchhandlung zu betreiben ist uns sehr wichtig. Dazu gehört eine gut sortierte historische Abteilung mit den wenn möglich immer vorhandenen Publikationen des Dokuzentrums Hersbruck.

Zudem organisieren wir Lesungen, Leseförderung an Schulen, Lesereisen, etc., und setzen Schwerpunkte zu Themen, die uns beschäftigen.

Dr. Alexander Schmidt

Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Museen der Stadt Nürnberg
Geschichte (Studium: Historiker)

Mail: alexander.schmidt@stadt.nuernberg.de
Telefon: 0911–2318412
https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände erarbeite ich Ausstellungen und Vermittlungskonzepte auf dem Gelände, forsche zu den Reichsparteitagen und dem Reichsparteitagsgelände und beantworte die zahlreichen Anfragen zum Themenfeld Nationalsozialismus, die an dasd Dokumentationszentrum herangetragen werden. Auch Führungen und Vorträge gehören zu meinen Aufgabengebiet.

2)

Es ist insgesamt wichtig, das die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Folgen auch vor Ort greifbar wird. Hersbruck/Happurg zeigt exemplarisch, dass die Gewalt des Nationalsozialismus vor aller Augen stattfand. Auch die Würdigung der Opfer des KZ-Außenlagers muss ein wichtiges Anliegen der Erinnerungskultur in Hersbruck/Happurg sein.

Thomas Wrensch

Vorstand des Dokumentationsstätte KZ
Hersbruck e.V.
Geschichte des KZ Hersbruck (Studium: ev. Theologie)

Mail: dtwrensch@t‑online.de
Telefon: 09151–862338

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Ich bin Pfarrer in der evang.-luth. Kirche in Bayern und habe 17 Jahre als Gemeindepfarrer in Bamberg und Henfenfeld gearbeitet, anschließend 20 Jahre im Schuldienst als Religionslehrer in Nürnberg und Hersbruck.

2)

Es geht um die Gestaltung des Zusammenlebens in Stadt und Land – heute und in Zukunft. Die konkrete Erinnerung an die Erfahrungen der NS-Zeit verbunden mit Respekt und Gedenken der Opfer bewahren vor Unmenschlichkeit und Verbrechen und leiten zu menschlichem Miteinander in der Gesellschaft an.

Peter Wendl

seit 2016 Akademischer Rat Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Lehrbereich Transmediale Räume
Bildende Kunst

Mail: wendl@adbk-nuernberg.de
Telefon:  0911 9404206
www.peterwendl.de

 

  1. Was sind die Schwerpunkte der beruflichen Aufgabe/Arbeit?
  2. Worin liegt der Sinn einer Erinnerungskultur in Hersbruck?

1)

Künstler und Bühnenbildner. Forscht derzeit über „Bilddiskurse auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände“. Daraus entstand die International Public Summer School 2021 „Bilder vom Gelände“, die sich mit Erinnerungskulturen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände beschäftigt.

2)

Die Gräueltaten des NS-Regimes waren an allen Orten gleichermaßen grausam. Deshalb steht außer Frage, dass jeder Ort, an dem NS-Verbrechen verübt wurden, Teil unserer Erinnerungskultur sein muss. Kleinere Gedenkorte wie die „Dokumentationsstätte KZ Hersbruck“ bieten dabei eventuell die Möglichkeit zu individuelleren, persönlicheren Erinnerungsformen, die – im Vergleich zu den großen Erinnerungsorten – weniger abstrakt und damit um so wichtiger sind.