Dokumentationsstätte KZ Hersbruck

Francesco Moisello

Im Jahr 2008 erfahren seine Enkel Marco und Alessandro nach langen Recherchen, dass ihr Großvater in Flossenbürg begraben liegt.

Francesco Moisello

9. März 1905 – 27. November 1944

Francesco Moisello war Mitglied des CLN, des „Kommittees der nationalen Befreiung“ gegen den Faschismus und die deutsche Besatzung. Er wirbt um Anhänger und sucht nach Geldquellen und Sachgütern für die Familien von politischen Gefangenen, Deportierten und Partisanen.

Im Juli 1944 wird er verhaftet, als er morgens in die Arbeit kommt. Über das Polizei-Durchgangslager Bozen wird er am fünften September 1944 nach Flossenbürg deportiert, zwei Tage später wird er dort registriert. Von dort aus wird er am 30. September gemeinsam mit 600 Häftlingen ins Außenlager Hersbruck überstellt. Dort muss er in den unterirdischen Doggerwerken arbeiten.

Nach weniger als zwei Monaten in Hersbruck stirbt Francesco Moisello am 27.11.1944. Weil es zu dieser Zeit in Hersbruck noch kein Krematorium gibt, wird seine Leiche im städtischen Krematorium verbrannt und die Urne auf dem Westfriedhof in Nürnberg in einer Urnensammelgruft bestattet.

Die Urne wird im Jahr 1951 auf den Nürnberger Südfriedhof überführt und von dort aus im Oktober 1960 auf den Ehrenfriedhof in Flossenbürg umgebettet, Feld L, Reihe 5a, Grab. Nur 5218.

Francesco Moisello wuchs in der norditalienischen Stadt Sampierdarena nahe Genua auf. 1929 endete sein Wehrdienst beim „Königlichen Heer“. Er arbeitete als Klempner bei verschiedenen Unternehmen in Ligurien. 1940 heiratete er Antonietta Antolini, mit der er in den Genueser Stadtteil Cornigliano zog. Im gleichen Jahr kam der Sohn Sergio zur Welt. Francesco arbeitete bei der Firma „Costa di Genova Sampierdarena“.