Kunstwettbewerb Hersbruck 2021/22

Ferdinand Rosenbauer

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Veranstaltungskalender

Ferdinand Rosenbauer

Ferdinand Rosenbauer

geb.  10.02.1963 in Nürnberg
Kindheit und Jugend in Happurg
Grundschule Happurg ab 1969
Gymnasium Hersbruck, Abitur 1982 mit Leistungskurs Kunst bei Walter Plank
Studium der Architektur Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg 1982 – 1987
Studium der Architektur an der Universität Stuttgart  1987 – 1990
Schwerpunktthemen „Freies Gestalten“

Lebt wieder ( seit 1994 ) und arbeitet freiberuflich als Architekt ( seit 1997 ) in Happurg

Kontakt :

die.rosenbauers@online.de
mobil 0172 8577143

Ideenkonzept „erinnerungsRÄUME“

Ferdinand Rosenbauer, Happurg

„Versunkenes sichtbar machen  –  oder das „innere Gesicht“ einer Landschaft neu entdecken !

Idee ist es, das ehemalige Lager Förrenbach in einem Teil-Bereich des Happurger Stausees sichtbar zu machen, an die Oberfläche zu holen, was geflutet wurde.

Erinnerung im/am See sowie exponierten Stellen zu verankern und damit den Landschafts-raum insgesamt zum erinnerungsRAUM zu machen, auch um eine Vorstellung von der Größenordnung der Happurg und das Tal beherrschenden Baustelle „Doggerstollen“ zu bekommen.

Das Krematorium als Ort bleibender Mahnung, als das Feuer, das unter der Oberfläche des Sees brennte.

Dies als Sinnbild für unserer eigene „inneren Landschaft“, die durch Erfahrungen und Verletzungen unseren Umgang mit anderen Menschen prägt. In dem Anderen mit „Narben der Vergangenheit“ den Menschen zu sehen. Respekt, Toleranz und Empathie stärken.

Die „Rauchsäule“ auch heute wieder sichtbar machen als Zeichen der alltäglichen Menschenverachtung, Ausgrenzung  und des Hass  z.B.  in den „sozialen Netzwerken“. Eigene Vorurteile und Intoleranz als keimende Wurzel für eine Radikalisierung erkennen.  

Bericht zur Veranstaltung

„Ein Abend am See – die innere Landschaft sichtbar machen!“

Freitag, 01.07.22,  ca.  19.15 – 21.45 Uhr

Knapp 40 Interessierte trafen sich nach einem verregneten Freitag am frühen Abend am Ufer des Stausees, um sich auf die Suche nach dem inneren Gesicht einer Landschaft zu machen, die heute friedlich und schön in sich die Narben ihrer Geschichte trägt.
Die Sonne war inzwischen wieder durchgekommen und es versprach ein klarer Abend zu werden.

Nach der Begrüßung erläuterte Ferdinand Rosenbauer, weshalb ihn dies sofort beschäftigte und die Idee entstand, das auch bei vielen Einheimischen weitgehend unbekannte oder in Vergessenheit geratene Lager Förrenbach mit der ersten Verbrennungsstätte sichtbar zu machen.

Nach der Einführung machte sich die Gruppe auf den Weg um den unteren Teil des Stausees, um die Dimension und Lage des Lagers zu erkunden und aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Hans Treuheit trug an bestimmten Stellen Texte aus seinem Buch „Die grobe Körnung des Doggers“ vor, die die Eindrücke ergänzten.

Am Hang unterhalb des Reichenecks wurden zur Erläuterung auch Bilder aus den 1950er bis 1960 gezeigt, die den Bau des Stausees aber auch das Verschwinden der letzten Spuren der riesigen, die komplette Flanke der Houbirg umfassende Baustelle der „Doggerstollen“ erkennen ließen.

Bei untergehender Sonne machte sich die Gruppe auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt. Derweil wurden am See am Ort des Krematoriums die Feuerschale entzündet sowie nach und nach die „See-len-Lichter“ (Aufgrund behördlicher Anordnung durften die Lichter nicht von den Besuchern am Ufer entzündet und frei auf dem Wasser schwimmend  ausgebracht werden sondern mussten fest verankert und verbunden werden).

Die so einmalige Witterung führte dazu, dass vom dem warmen See Nebelschaden vom Wasser aufstiegen wie die Versinnbildlichung der Seelenwanderung, die Szene wurde durch die schwindende Abendröte in ein fast mystisches Licht getaucht.

Im Vorfeld hatte Iris de Boor die Idee eingebracht, dazu eine Improvisation auf der Trompete zu spielen. Auch dies eine eindrückliche  Ergänzung zu dem Bild der im See brennenden Feuerschale mit den „See-len-Lichtern“ zu Untermalung des Gedenken.

Um das Bild komplett zu machen wurde zu Abschluss die Flamme des Feuers zu einer leichten, im Abendwind verwehten Rauchfahne verwandelt.